Razvan Marin
Oboenlehrer in der Musikschule des Musikverein Wannweil 1908 e.V.

Lieblingsmusik

Gestern war es „La Valse“ von Ravel. Heute ist es die Bläserserenade von Richard Strauss.
Morgen…wer weiß!“

Lieblingsoboist  „Ramòn Ortega“
Lieblingsinstrument auch das wechselt ständig. Derzeit die Klarinette. Aber die Oboe zu spielen, bleibt immer
eine Freude.“

(Lehrerinterview vom Oktober 2024)

Wie sind Sie zur Oboe gekommen?
„Damals war ich 17 und ein guter Freund hat mich dazu gebracht, ein Instrument zu lernen. Eigentlich wollte ich Klarinette spielen, aber von KlarinettistInnen gab es in meinem Umkreis schon zu viele. Also habe ich meine 2. Wahl in die Hand genommen und seitdem habe ich es auch nicht einmal bereut!“

Was können Sie uns über Ihre musikalische Karriere bisher erzählen?
„Das Schicksal hat mich mit der Blasmusik verwickelt. Als ich anfing, lebte ich noch in Italien und mein erstes Orchester war der dortige Musikverein. Jetzt spiele ich als Solo-Oboist im Landespolizeiorchester BW. Parallel habe ich auch viel sinfonisch gespielt und tue es immer mal wieder, zuletzt bei der Philharmonie Reutlingen als Aushilfe. Kammermusik zieht mich auch sehr und ich freue mich immer über die Auftritte mit meinem Quartett, dembEnsemble Tritonus, oder andere Besetzungen.“

Was sollte ein Oboist mitbringen?
„Viel Geduld und Freude am Lernen und sich-musikalisch-Entfalten. Alles andere ist sekundär. Außer vielleicht ein gutes Mundstück. Aber da kann ich mich darum kümmern, zumindest für meine SchülerInnen.“

Ab welchem Alter kann man mit Oboen Unterricht beginnen?
„Die Oboe ist kein einfaches Instrument. I.d.R. können die meisten 10-11 Jährigen Kinder gesunde Töne darauf spielen. Ausnahmen gibt’s aber auch manchmal. Jüngere SchülerInnen, die noch nicht die nötige Kraft besitzen, fangen bei mir mit der Blockflöte an und können damit trotzdem schon die musikalische Sprache im Voraus lernen.“

Wie oft sollte man üben, um erfolgreich Oboe zu lernen?
„Jeder Mensch ist anders und es gibt keine Faustregel. Solange man nicht zu müde wird, heißt jede zusätzliche Minute üben meistens ein Schritt weiter. Wichtig ist aber, dass das Üben eine möglichst tägliche Routine wird. Nur so kann man nachhaltig lernen und sich wirklich weiterentwickeln.“

Was können Sie uns über Ihren Unterricht erzählen?
„Ich versuche zuerst zu verstehen, was für ein Mensch vor mir steht und gestalte dann einen Lernweg, der immer individuell ist. Ich versuche dabei nicht die SchülerInnen mit Anweisungen zu überfüllen, sondern achte darauf, dass sie erst selbst versuchen, an eigene Lösungen für ihre (musikalische) Probleme zu kommen und wir schauen zusammen, ob und wie man die Ansätze und Prozesse, die in den SchülerInnen wachsen, immer wieder optimieren kann. Ich fühle mich also im besten Fall eher wie ein Begleiter als „nur“ ein Lehrer.“

Mit welchen Kosten muss man rechnen wenn man kein eigenes Instrument hat?
„Mietkauf-Modelle erlauben es, gute Instrumente für den Anfang für 25-30€ pro Monat zu bekommen. Die Miete wird meistens beim späteren Ankauf eines neuen Instruments angerechnet. Es entsteht also in den meisten Fällen kein Geldverlust. Hochwertige Schüler-Oboen fangen aktuell bei etwa 1700€ an und verlieren auch nicht so viel an Wert, falls ein eventueller Verkauf nach einiger Zeit in Frage kommen würde.
Dazu kommen die Kosten für die Mundstücke. Die werden für meine SchülerInnen von mir selbst gebaut und für 17€ pro Stück verkauft. Jedes Doppelrohr hat i.d.R. eine Lebensdauer von 3-4 Wochen, wenn täglich eine halbe Stunde gespielt wird.“